- 6101 -

1338. Juni 1. Striegau (act. et dat. Stregonia).

fer. sec. i. cond. f. Penthec.

Bolco (II.), Hzg v. Schl., Herr v. Fürstenberg u. zu Schweidnitz [Grotefend, Stammtaf. der schles. Fürsten IV, 9], bek., daß zur Begründung eines herzlichen Einvernehmens zw. den Hzgen Albert (II.) u. Otto v. Österreich, Steiermark u. Kärnten u. ihm, er versprochen hat u. verspricht, Agnes, ihres verst. Bruders Hzgs Leopold (I.) v. Österr. Tochter, zur Frau zu nehmen, nachdem die gen. Hzge ihrer Nichte (amita!) als Mitgift 4000 Mk. Silber Wiener Gewicht, 72 gute Prager Gr. auf die Mk., zu geben versprochen haben, wofür er gelobt, der gen. Agnes 8000 Mk. Wiener Gew. nach Gewohnheit des Landes Österreich als Morgengabe zu verschreiben u. sie mit Einwilligung seines geliebten Bruders Heinrich (II.), Hzgs der vorgen. Lande (sc. v. Schweidnitz) [Grotef. IV, 10], mit der Stadt Striegau nebst Burg, dem ganzen Weichbild u. allen Zugehörungen, sowie mit dem Allod Manow (Mohnau, Kr. Schweidn.) u. dessen Nutznießungen in gleicher Weise zu versichern, wie dies ihre (der Hzge) weiland Mutter Coniundis (Kunigunde v. Polen, Gem. Hzg Bernhards v. Schweidn.) [Kunigunde v. Polen, Gem. Hzg Bernhards v. Schweidn., † nach 1328 Aug. 10, Grotef. IV, 2.] als Leibgedinge gehabt u. besessen hatte, nämlich auf Lebenszeit als Leibgedinge u. Gegengabe zu ruhigem Besitz. Heiratet sie aber als Witwe zum zweiten Maie, dann soll s. Br. Heinr. oder ihrer beider Erben u. Nachfolger in der Herrschaft u. i. gen. Distrikt volle Macht haben, den Distr. Striegau sowie Mohnau gegen Barauszahlung der 12000 Mk. an einem der Agnes [Im J. 1377 erhielt Agnes v. Österreich, regierende Herzogin-Witwe v. Schw.-J., einen Besuch ihres Neffens Hzgs Albert III. v. Ost, S. v. Hzg Alb II., der eine Fahrt nach Preußen gemacht hatte u. den Heimweg durch Schlesien über Schweidnitz nahm, wo er die liebreichste Aufnahme fand, wie uns Peter Suchenwirt in s. Gedichte schildert, vgl. Schles. Gesch.-Bl. 1916, S. 9/10] sichern Orte einzulösen.

O. Z.


Wiener Staatsarch. Orig. Perg. m. d. bekannten größeren Fußsiegel des Ausst.; mod. Abschr. i. Bresl. Staatsarch. Rep. 135 Abschr. a. fremden Arch.; unvollständige Abschr. d. 18. Jahrh. i. d. Fürstensteiner Bibl. MS Fol. 221, 390; kurze Anführung auch b. Sommersberg, Script. rer. Sil. (1729) I, 400 a. d. älteren Druckwerke v. Steierer, Commentarii pro historia Alberti II ducis Austriae etc. VII, 695.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.